Genetische Risikotests sind in letzter Zeit bezüglich ihrer prognostischen Aussagekraft für den einzelnen Patienten zunehmend umstritten.

Die Bestimmung des genetischen Risikos bietet insbesondere bei einer früh einsetzenden und schnell verlaufenden Parodontitis Anhaltspunkte für die weitere Behandlung. Zusätzlich gibt die Untersuchung Auskunft über eventuell einzuleitende Zusatzmaßnahmen bei geplanten Implantationen. Interleukin-1 ist einer der wichtigsten Entzündungsmediatoren bei der Parodontitis. Durch verstärkte Interleukin-1-Bildung werden knochenresorbierende Prozesse induziert. Hierbei sind vor allem verschiedene Polymorphismen des Interleukin-Gen-Clusters von Bedeutung. Bei bestimmten genetischen Konstellationen ergibt sich ein erhöhtes Risiko für die überschießende Bildung von Interleukin-1 bei Entzündungsreaktionen und damit für das Parodontitis-Risiko.